Chinesische Phytotherapie
In der Chinesischen Arzneimitteltherapie verwendet man vorwiegend Pflanzenteile wie getrocknete Wurzeln, Rinden, Früchte, Samen, Blüten, Blätter oder Stängel, aber auch Mineralien und einige wenige tierische Produkte. In Deutschland sind etwa 600 verschiedene Heilpflanzendrogen erhältlich, welche meist als Tee oder als Pulver verordnet werden.. Sie alle haben in über zweitausendjähriger Anwendung ihre heilende Wirkung bewiesen.
Die Medikamente in der chinesischen Medizin sind eine individuelle Zusammenstellung, abgestimmt auf die Symptomatik des einzelnen Patienten. Diese werden als Dekokte (Tees) oder als Pulver/Granulate oder in Form von Kapseln/Tabletten speziell für den Patienten zusammengestellt und von diesem dann in der traditionellen Variante in einem Kochprozess zubereitet.
Zubereitung Dekokt (Tee)
- Die Kräuter werden am Vorabend in einen Topf gegeben. Dann fügt man so viel Wasser hinzu, dass sie mindestens zwei Finger breit bedeckt sind. Üblicherweise ist das gut ein Liter.
- Am nächsten Morgen fügt man ggf. noch Wasser hinzu und bringt die Kräuter zum Kochen. Man schaltet dann den Ofen herunter und hält den Dekokt etwa 20 Minuten am Köcheln.
- Manche Kräuter, benötigen längere Kochzeiten, teilweise bis zu 2 Stunden. Dann kocht man diese vorher schon ab.
- Manche Kräuter gibt man erst am Ende der Kochzeit hinzu und lässt sie mit den anderen Kräutern 10 Minuten ziehen.
- Dann seiht man die Kräuter ab und gibt das Dekokt (Flüssigkeit) in eine Thermoskanne.
- Davon trinkt man dreimal täglich oder über den Tag verteilt – der Dekokt kann mit etwas Honig gesüßt werden.
- Die Kräuter können am zweiten Tag nochmals ausgekocht werden.

Beispiel Indikationen
Magen- und Darmerkrankungen: Reizmagen, Reizdarm, Gastritis, Colitis, Morbus Crohn
Atemwegserkrankungen: Asthma, Sinusitis, Bronchitis
Hauterkrankungen: Ekzeme, Psoriasis, Neurodermitis, Akne
Gynäkologische Erkrankungen: Menstruationsprobleme, Unfruchtbarkeit, Zysten, Myome,
Schwangerschaftsprobleme, klimatische Beschwerden
Urogenitale Erkrankungen: Impotenz, Prostatitis, Unfruchtbarkeit
Kinderkrankheiten: Hauterkrankungen, Bettnässen, Hyperaktivität, Krankheiten des Verdauungssystems
Infektiöse Erkrankungen: Erkältungen, Bronchitis, Durchfälle, akute und chronische Blasenentzündungen, chronisches Ermüdungssyndrom
Weitere Krankheiten: Schlaflosigkeit, Migräne, Schwindel, Tinnitus, stressbedingte Beschwerden, Depressionen, Rheuma